CD Cover: Thieves Left That Behind
CHF 20.00

Thieves Left That Behind

WintschWeberWolfarth
Veto-Exchange CD 12 / CD
released: Luzern, 2015
Cover Art: Sonnenzimmer

Michel Wintsch - synthesizers, e-piano
Christian Weber - bass
Christian Wolfarth - percussion

"Erfreulich Erstaunliches kommt auf dieser Einspielung von WintschWeberWolfarth zu Gehör. Mit Synthie bzw. E-Piano, Bass und Drums erimprovisiert dieses formidable Trio dichte Flechtwerke von höchster Raffinesse - frei, beizeiten auch einmal groovend, dicht, intensiv. Vom traditionelleren E-Piano-Sound, wie wir ihn etwa aus dem Bitches Brew-Zusammenhang kennen, über wesentlich Abgedrehteres, unterwegs aufgesammelte Vintage-Stücke bis hin zu recht trashigen Synthie-Sounds, Elektro-Noise, ein weites Vokabular an Bass und Schlagzeug; all das wird sensibel und kraftvoll und dennoch mit durchschlagender Ökonomie genutzt, um wirklich absolut hörenswerte, vielfältige Texturen von grosser Schräglage zu schaffen. Das Zusammenspiel ist dabei nichts weniger als grandios. Immer wieder überraschen neue Kürzel - Ausgangspunkte für konzise und hellwache Entwicklung. Munter wird Erspieltes durcheinander geschüttelt und weiter verarbeitet: abwechslungsreich, vollkommen originell und, im allerbesten Sinn, abenteuerlich. Hier geht eine mörderisch gute Crew auf Resien, auf denen auch der Humor nicht zu kurz kommt und zieht den/die Hörer/in sofort mit in einen atemberaubenden, lustvollen Sog, sodass man nach dem letzten Track nur bedauert, dass die Sache vorbei ist und unwillkürlich auf die Repeat-Taste drückt. Vielleicht das "Klavier"-Trio der Zukunft ! Einfach grossartig."

Bertl Grisser (freiStil Nr. 67, Juli/August 2016)
 

"...in dieselbe Kerbe hinein improvisieren die Herren Michel Wintsch (Synthesizer und E-Piano), Christian Weber (Bass) und Christian Wolfarth (Drums), allesamt übrigens kollaborationserprobte Haudegen in der Experimentalszene. Ihre CD "Thieves Left That Behind" (Veto Records) präsentiert Impromusic mit einem fast elektropoppigen Appeal - was dementsprechend lässig und vergleichsweise zugänglich klingt, weswegen man diesen Impro-Spass sowohl Genreneulingen wie -grenzgängern nur wärmstens empfehlen kann. Improadventures in Electrotoyland wäre hier mein Wahluntertitel, das trifft die Sache ganz gut. In diesem Fall ist es übrigens das Schweizer Label, das sich sonst durch Wiederholungstaten im Zeichen von Impro & Free hervortut."

Curt Cuisine (Skug 104, Oktober 2015) 
 

"Die drei W's bürgen für eine Musik, die technisches Know-how, Erfahrung und Interplay-Spirit selten dicht versammelt. Auf das hochgelobte Live-Album "Willisau" (HatHut 2013) folgt als vierter Streich der drei Trans-Rösti-Schweizer ein Album, auf dem Wintsch die Elektronik ins Spiel bringt. "Thieves Left That Behind" katapultiert die akustische Kernsubstanz von Wintsch, Weber und Wolfarth in ein 3-W-Universum aus Elektro-Akustik und Noise. Auf "Heart of Gold" wird nicht etwa Neil Young avantgardisiert, sondern ein submariner Glaspalast geschliffen. Wundersame Klänge, space und stoische Basspulse bilden die Konturen. Die acht Tracks muten an wie eine einzige Improvisation, in der sich die eigenwilligen Klangabenteuer (Wintsch) mit der Akribie der nüchternen Moment-Texturen (Weber, Wolfarth) verbinden. Nichts wird überhastet, Klänge werden ausgekostet, trotzdem ist da stete Bewegung. Man spürt die Verbindung der drei Musiker, die sich weder gedrängt fühlen, die Improvisation neu zu erfinden, noch sich veranlasst sehen, eine routinierte Pflichtübung abzugeben. Stattdessen sind sie voll präsent. Passend, dass dieses Album auf Veto Records erscheint, wo die experimentierfreudige Musik des zeitgenössischen Real Books besonders gut aufgehoben ist."

Pirmin Bossart (Jazz'n'More, Sept./Okt. 2015)
 

"...für den krönenden Abschluss ist das aufregenste Piano-Trio des 21. Jahrhunderts besorgt. Wobei der Begriff Piano-Trio eigentlich zu kurz greift, weil der Genfer Michel Wintsch auch Electric-Piano und diverse Synthesizers spielt.
Mit Kontrabassaufwühler Christian Weber und Minimal-Drummer Christian Wolfarth widmet sich Michel Wintsch seit 2001 der freien Improvisation: verblüffend, undogmatisch, sensibel, widerborstig, einfallsreich. Der neueste Streich klingt wie eine verrückte Antwort auf Paul Bleys verrücktes Trio Scorpio aus den 70er Jahren, also sehr verrückt."

Tom Gsteiger (St. Galler Tagblatt, Juli 2015)


"Wann wird Freie Improvisation zum Instant Composing ? Wenn es intuitiv agierenden Musikern gelingt, aus dem Moment heraus einen Sound von ästhetischer Logik zu erzeugen. Bestes Beispiel liefert der Genfer Pianist Michel Wintsch mit seinen Zürcher Kollgen Christian Weber (Bass) und Christian Wolfarth (Schlagzeug). Die drei Tüftler bündeln ihre unbändige Kreativität seit 14 Jahren zu erstaunlichen Kabinettstücken - auch mit ihrem vierten Album." 

Frank von Niederhäusern (Kulturtipp 14/15, Juni 2015)